Behandlungsmethoden bei unerfülltem Kinderwunsch

Zuletzte aktualisiert am 07.01.2020

Wie wird ein unerfüllter Kinderwunsch behandelt?

 

Wenn es nicht gleich auf Anhieb mit Nachwuchs klappt, greifen viele Frauen schon von sich aus zu einigen Methoden wie z. B Zyklusmonitoring (Messung der Temperatur, Beobachtung des Zyklus inkl. Zervix und sonstige Anzeichen). Dies ist auch die erste Methode der Wahl für die behandelnden Frauenärzte.

Hierzu zählen u. a. auch Ultraschall- und Blutuntersuchungen.

 

Bringt das Zyklusmonitoring erste Erkenntnisse, wird entsprechend gehandelt. Entweder läuft es auf eine  schulmedizinische und / oder homöopathische Behandlung hinaus, jedoch kann auch der Einsatz von Hormonen nötig sein (z. B. wie auch beim PCO).

 

Es gibt noch eine Reihe weiterführender Methoden, wenn die oben genannten nicht funktionieren. Hier stelle ich euch verschiedene Methoden vor.

Intrauterine Insemination (IUI):

 

 

Die IUI kann entweder im stimulierten Zyklus (mit vorheriger Homroneller Behandlung) durchgeführt werden oder im natürlichen (spontanen) Zyklus.

 

Es handelt sich hierbei um eine für die Frau weniger belastende Methode.

 

 

 

Hierbei werden die Samenzellen direkt in die Gebärmutter übertragen – meist, wenn der Partner zu wenige oder nicht ausreichend bewegliche Spermien hat.

 

 

Vor der Übertragung wird der Samen aufbereitet, um die Befruchtungschancen zu erhöhen und allergische Reaktionen zu verhindern.

 

 

 

 

Es können auch Spermien von einem fremden Spender verwendet werden.

 

 

Die durchschnittliche Erfolgsquote liegt bei etwa 5 bis 10 Prozent pro Versuch, bei hormoneller Stimulation bei ca. 15%. Nach mehreren Übertragungen kann sogar in bis zu 40 Prozent der Fälle eine Schwangerschaft eintreten (bis zu einem Alter von 35 Jahren bei der Frau).

 

 

Gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten.

 

In-vitro-Fertilisation (IVF):

 

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) dauert mehrere Wochen: Nach einer Hormonbehandlung werden der Frau Eizellen aus dem Eierstock entnommen und in einem Reagenzglas mit den Spermien des Partners vermischt.

 

Erfolgt eine Befruchtung und entwickeln sich die befruchteten Eizellen weiter, wird ein Embryo in die Gebärmutter zurückübertragen.

 

Eine IVF ist ein komplexer Vorgang, nicht immer nistet sich der Embryo in der Gebärmutter ein. Oft werden deshalb zwei bis drei Embryonen übertragen – was in 20 Prozent der IVF-Behandlungen zu Mehrlingsschwangerschaften führt.

 

Die Erfolgsquote einer IVF-Behandlung liegt bei rund 25 bis 30 Prozent, die Lebendgeburtenrate bei 15 bis 20 Prozent.

 

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig die Kosten, in einigen Bundesländern gibt es in Kooperation mit dem Bund eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.

 

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI):

 

Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine spezielle IVF-Behandlung.

 

Sie wird angewendet, wenn es aufgrund der Spermienqualität bei einer Samenübertragung oder IVF-Behandlung nicht zur Befruchtung der Eizelle kommt.

 

Bei der ICSI werden der Frau im Anschluss an eine Hormonbehandlung Eizellen entnommen, eine einzelne Samenzelle wird direkt in die Eizelle injiziert.

 

Gelingen Befruchtung und Zellteilung, werden bis zu drei Embryonen in die Gebärmutter der Frau übertragen.

 

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig die Kosten, in einigen Bundesländern gibt es in Kooperation mit dem Bund eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.

 

TESE und MESA:

Testikuläre Spermienextraktion (TESE) und Mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration (MESA) sind weitere Methoden der künstlichen Befruchtung.

 

Es kann vorkommen, dass sich in der Samenflüssigkeit des Mannes keine Samenzellen befinden. Mithilfe eines operativen Eingriffs kann in manchen Fällen Sperma direkt aus den Hoden (TESE) oder den Nebenhoden (MESA) gewonnen werden.

 

Die anschließende künstliche Befruchtung wird dann nach der ICSI-Methode durchgeführt.