Gelbkörperschwäche

Zuletzt aktualisiert am 09.01.2020

 

Was genau ist eigentlich eine Gelbkörperschwäche?

 

Wie ihr ja wisst, habe ich zusätzlich zum PCO noch eine Gelbkörperschwäche. Das bedeutet, dass der Gelbkörper nicht ausreichend ausgebildet und zu wenig Progesteron gebildet wird. Da das Gelbkörperhormon essentiell ist, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen, wird bei einem Mangel an Progesteron die Einnistung des Embryos gestört. Daher kommt es bei der Gelbkörperschwäche häufig zu einem Abort in den ersten Wochen der Schwangerschaft.

Welche Funktion hat das Gelbkörperhormon?

 

 

Normalerweise wird das Gelbkörperhormon als natürliches Progesteron in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus vom Gelbkörper (Corpus Luteum) in den Eierstöcken gebildet. Dabei beginnt die Follikelhülle nach dem ES, vermehrt Progesteron zu produzieren, um die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Die Körpertemperatur steigt leicht an, die Gebärmutterschleimhaut wird besser durchblutet und gut mit Nährstoffen versorgt, so dass sich das befruchtete Ei leichter einnisten kann.

 

Bei einer Gelbkörperschwäche wird dieses Hormon vom Körper selbst nicht oder nur unzureichend ausgebildet.

 

 

Gelbkörperschwäche kann auch eine Folge von PCO sein, da sie aus unzureichender Follikelreifung resultiert. Und genau dieses Problem haben wir PCO-ler ja.

 

Die Gelbkörperschwäche äußert sich symptomatisch wie folgt:

 

  • Verkürzte 2. Zyklushälfte: In der Regel dauert die 2. Zyklushälfte rund 12-14 Tage. Ein Progesteronmangel sogrt dafür, dass die zweite Hälfte weniger als 12 Tage lang ist. Lt. meiner Frauenärztin sind 10 Tage gerade noch so in Ordnung, alles darunter muss definitiv behandelt werden!

Meine 2. Hälfte war immer nur 6-8 Tage lang. Erst durch die Einnahme der Globuli seit dem vorletzten Zyklus verlängerte sich meine 2. Hälfte auf 10-11 Tage.

 

  • Schmierblutungen nach dem Eisprung:  Ein weiteres Zeichen für einen Progesteronmangel können Schmierblutungen in der 2. Zyklushälfte sein.

Ich habe SB seit ca. 7 Monaten, immer 3-5 Tage nach dem ES. Im ersten Zyklus, in dem ich beide Globuli einnahm (in meinem letzten Zyklus ab ZT 1 Magn. Sulf./Ovaria und ab ES Bryo), verschob sich der Eintritt meiner SB auf ES+7 und sie waren auch schwächer als in den Monaten davor. Immerhin ein kleiner Erfolg :-)

 

  • Langsamer Anstieg der Basaltemperatur: Für die ansteigende Basaltemperatur nach der Ovulation (= ES) ist u. a. das Progestern verantwortlich. Liegt ein Mangel vor, kann es vorkommen, dass der Temperaturanstieg langsam oder auch treppenartig voran geht.

In den meisten meiner Zyklen ist das tatsächlich so, obwohl ich jeden Morgen zur gleichen Uhrzeit messe (+/- 30 Min) und sogar mit einem sehr genauen Thermometer, welches 2 Stellen nach dem Komma anzeigt. Am Ende des Beitrages habe ich euch einen Ausschnitt aus einem meiner Zyklen angeheftet, auf dem man den langsamen Anstieg gut erkennen kann. Der rosafarbene Kringel umkreist die ES-Tage. Nach ZT 28 bekam ich dann auch meine Periode – diese 2. Zyklushälfte dauerte also gerade mal 6-7 Tage.

 

 

Weitere Symptome können z. B. (wie genannt) frühe Aborte in der Schwangerschaft oder auch starke PMS Symptome, Muskel- und Gelenkschmerzen, Geschwulste der Gebärmutter, Zysten oder Blasenschwäche sein.

 

 

Solltet ihr mehrere dieser Symptome in mehr als einem Zyklus (!) bei euch beobachten, lasst euch bitte auf eine Gelbkörperschwäche untersuchen! Dazu wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, bei der der Progesteronwert bestimmt wird. Wichtig ist jedoch auch eine möglichst genaue Aufzeichnung eurer Zyklen, damit der Arzt sich ein bestmögliches Bild machen kann.

 

 

Hier die als normal geltenden Werte:

 

Erste Zyklushälfte - bis zu 1,4 µg/l

 

Nach dem ES - zwischen 3,34 und 25,6 µg/l – im besten Fall über 10 µg/l

 

Weitere (nicht abschließende) Ursachen für eine GKS können sein:

  • Funktionsstörungen der Nebenniere, Schilddrüse und/oder Bauchspeicheldrüse (Diabetes)
  • Endometriose
  • Darmprobleme (Vitamin- und Mineralstoffverlust, Reizdarm)
  • Ovarialinsuffizienz (die Eierstöcke kommen nicht genügend oder gar nicht mehr ihrer Arbeit nach)

Zum Glück gibt es heute diverse medizinische Möglichkeiten, so dass auch diese Funktionsstörung der Eierstöcke behandelt werden kann.

 

Entweder versucht man es mit natürlichen Mitteln, wie z. B. Globuli (mehr dazu im Link zur natürlichen Behandlung), oder man holt direkt den Hormon-Hammer hervor.

 

 

In den meisten Fällen wird hier jedoch eine Hormon-Ersatz-Therapie durchgeführt. Dabei wird dem Körper ein natürliches Gelbkörperhormon in Form von Tabletten oder Kapseln zugeführt. Weitere Formen sind Gele oder Spritzen; auf dem Markt sind vielfältige Medikamente dazu vorhanden. Was euch in der Anwendung am einfachsten und effektivsten unterstützt, solltet ihr unbedingt vorher mit eurem behandelnden Arzt absprechen!

 

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, im Rahmen der Kinderwunschbehandlung den Gelbkörper mit einem Gonadotropin (humanes Choriongonadotropin = hCG) zu unterstützen und somit die zweite Zyklushälfte zu verlängern. Allerdings besteht durch die hCG-Injektion ein Risiko zur ovariellen Überstimulation. Daher wird die Behandlung mit natürlichem Progesteron bevorzugt, wobei beide WIrkstoffe gleich zuverlässig sein sollen.

 

Progesteron kann bei einer Hormon-Ersatz-Therapie zu folgenden Nebenwirkungen führen:

 

 

·         Kopfschmerzen

 

·         Müdigkeit

 

·         Schwindelgefühl

 

·         Depressive Verstimmung

 

·         Schmierblutungen

 

·         Übelkeit, Erbrechen

 

·         Bauchkrämpfe

 

·         Spannungsgefühl in der Brust