Myo-Inositol bei PCO

Zuletzt aktualisiert am 09.01.2020

Was ist Myo Inositol?


Da Inositol einige Gemeinsamkeiten mit den B-Vitaminen hat, wurde es früher als Vitamin B8 bezeichnet. Allerdings ist diese Bezeichnung veraltet,
da es sich chemisch gesehen bei Inositol um Alkohol handelt (der jedoch nichts mit dem Alkohol in Getränken gemeinsam hat ).
Verantwortlich dafür ist die strukturelle Ähnlichkeit des Inositols, welches ihn in diese Klassifizierung fallen lässt.
Inositol besitzt auch eine gewisse Süßungskraft, nämlich ungefähr die Hälfte der Stärke des und bekannten Haushaltszuckers.

In der Natur kommt Inositol in Pflanze und Tieren vor. Den Stoff findet man also in unserer Nahrung als auch in viele Stoffwechselprogrammen des Organismus.
Dabei taucht er in 9 verschiedenen, sich ähnelnden Formen (sog. "Isomere") auf. Die wichtigste Form ist dabei das "Myo Ionositol", welches so z.B. auch in Nahrungsergänzungsmitteln (wie z. B. Clavella eines ist) vorkommt.
Das Myo Inositol kann der Körper selbst in kleinen Mengen herstellen, außerdem findet man es in vielen Stoffwechselprozessen des Körpers.

 

Wirkung bei PCO
Vorab: Erste Belege für die Wirksamkeit von Myo Inositol gibt es bereits seit 10 Jahren und wurde mehrfach in Studien untersucht.
Beim PCO Syndrom werden einige Sexualhormone wie Testosteron, Östradiol, Progesteron, Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH), aber auch das Stoffwechselhormon Insulin negativ beeinflusst. Hier kommt nun das Inositol in 2 Formen zum Tragen: Myo-Inositol und D-Chiro-Insositol (dazu mehr in einem späteren Artikel).


Die Einnahme von Myo-Inositol und Folsäure soll die Fruchtbarkeit verbessern. Myo-Inositol senkt nachweislich den Insulinspiegel und auch die Empfindlichkeit des Gewebes gegenüber diesem Hormon. Folsäure (Vitamin B9) ist notwendig für den Aufbau und die Reparatur von Zellen und ist während der Schwangerschaft für die Entwicklung des Kindes unabdingbar. Es wird allgemein dazu geraten, Folsäure bereits ab bestehendem Kinderwunsch einzunehmen.

 

In einer Studie, die von deutschen und französischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde, wurden 3602 unfruchtbare Frauen mit PCO Syndrom über einen Zeitraum von 8-12 Wochen untersucht. Diese nahmen täglich 2000mg Myo-Inositol und 200mg Folsäure ein.
Bei 70% der Teilnehmerinnen kam es wieder zu einem Eisprung und es traten 545 Schwangerschaften (15%) ein, davon eine Zwillingsschwangerschaft.
19 schwangere Frauen wurden vor der Schwangerschaft zusätzlich mit Clomifen oder Dexamethason behandelt. Dadurch soll der Zyklus und der Hormonhaushalt reguliert und der Eisprung ausgelöst werden.
Durch eine Auswertung der Blutergebnisse wurde bestätigt, dass die Testosteronkonzentration gesenkt und die Progesteronkonzentration erhöht wurde.


Weitere Untersuchungen im Rahmen dieser Studie zeigten, dass der Einsatz von Myo-Inotisol und Folsäure auch im Rahmen einer künstlichen Befruchtung erfolgreich war. Hierfür wurden die 29 Teilnehmer in 2 Gruppen eingeteilt; eine Gruppe erhielt ein Placebo-Präparat und eine Gruppe 4000 mg Myo-Inositol und 400 mg Folsäure täglich für 2 Monate vor dem Beginn der hormonellen Stimulation für die künstliche Befruchtung.
In der Placebogruppe war die Dauer der hormonellen Stimulation länger und die Menge des eingesetzten FSH höher, allerdings konnten hier mehr Eizellen entnommen werden (300 zu 233). Jedoch war das Verhältnis der befruchteten Eizellen zu den entnommenen Eizellen in der nicht-Placebo Gruppe besser (136 zu 128). Die Qualität der Eizellen als auch die der Embryonen war in der Gruppe mit Myo-Inositol/Folsäure ebenfalls besser. Auch bei der erhöhten Konzentration der Wirkstoffe kam es nicht zu mittelschweren oder schweren Nebenwirkungen.

Das Ergebnis dieser Studie zeigt also, dass Myo-Inositol in Kombination mit Folsäure beim PCO Syndrom die Fruchtbarkeit verbessern kann.


Dabei betonen die Wissenschaftler, dass Myo-Inositol genauso wirksam sein könnte wie das häufig eingesetzte Metformin. Eine Studie von Jamilian und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Clinical Endocrinology veröffentlicht, zeigte bereits, dass Myo-Inositol wirksamer ist als Metformin, um Symptome des PCO zu verbessern.
Hier der Link zur in der Fachzeitschrift veröffentlichten Studie (englische Sprache): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/cen.13366

 

Myo-Inositol ist u. a. in Clavella vorhanden, es gibt aber auch Tabletten.

 

Verwendete Quellen:
Quelle "Was ist (Myo) Inositol": https://www.brain-effect.com/…/inositol-wirkung-zellen-nerv…

Quelle "Wirkung bei PCO": https://www.wunschkinder.net/…/myo-inositol-bei-pco-syndro…/

und

https://www.deutschesgesundheitsportal.de/…/myo-inositol-k…/