Pimp my Eggs

Zuletzt aktualisiert am 18.02.2020

 

Pimp my Eggs - mit Nahrungsergänzung die Eizellqualität steigern

 

 

Kann man mit "Pimp my Eggs" (kurz PME) tatsächlich eine bessere Eizellqualität erreichen? Wenn man nach diversen Foreeinträgen geht, scheint das tatsächlich zu funktionieren.

Hier erkläre ich euch die Anwendungsweise und auch die Wirkweise der einzelnen Nahrungsergänzungsmittel.

 

PME wird meist vor allem von Frauen angewendet, bei denen eine IVF- oder ICSI Behandlung nötig ist.

 

Insbesondere bei diesen beiden Behandlungsformen spielt die Qualität der Eizellen eine sehr große Rolle, da bei beiden Behandlungsformen die Eizellen entnommen, außerhalb der Gebärmutter befruchtet und dann wieder eingesetzt werden.

 

Da die Eizellen 3-4 Monate benötigen, um heranzuwachsen, wird diese Kur auch für einen Zeitraum über 3-4 Monate empfohlen.

 

 

 

Empfohlen wird hierzu die Einnahme folgender Nahrungsergänzungsmittel (am besten auf Bio-Qualität achten):

 

  • 200 mg Q10 (Ubiqiunol*)
  • 30 mg Zink
  • 2.000 IE Vitamin D3 (1µg = 40 IE = 1.000 ng)
  • 1.000 mg Omega 3
  • 200 µg Selen
  • 800 µg Folsäure

 

*Hinweis zu Ubiqiunol (auch Ubichinol): Ubichinol ist die bioaktive Form von Coenzym Q10 (Ubiquinon/Ubichinon). Seit Ende 2006 kann Coenzym Q10 auch in Form von Ubichinol als Nahrungsergänzung verabreicht werden, jedoch ist die Herstellung sehr teuer, was sich auch im Preis der Produkte niederschlägt.

 

Die Aussagen zur besseren Wirksamkeit von Ubichinol gegenüber dem „normalen“ Q10 (= Ubichinon) sind gegensätzlich und zugleich verwirrend, da Q10 auf Grund seiner biologischen Funktion im Körper zwischen Ubichinon als auch Ubichinol hin und her wechselt.

 

Die meisten Studien haben sich bis heute auch „nur“ mit dem normalen Q10 befasst.

Bei PME wird grundsätzlich zu Ubichinol geraten, weil es eine höhere Bioverfügbarkeit haben soll.

 

 

Wer sich ein eigenes Bild zu den beiden Wirkstoffen machen möchte, kann sich gerne die folgenden Webseiten dazu durchlesen:

 

https://www.orthoknowledge.eu/forschung/ubichinol/

http://www.q10qh.com/de/ubiquinone-or-ubiquinol-does-it-really-matter

https://www.paleo-mama.de/wie-viel-q10-bei-kinderwunsch-ubichinol-und-ubichinon-noch-einmal-ganz-grundlegend/

 

 

Ich persönlich habe beschlossen, das günstigere Produkt anzuwenden (noch bevor ich die Diagnose PCO erhalten habe, nahm ich schon „das normale“ Q10 und habe nach einer mehrwöchigen Pause nun wieder damit angefangen).

 

Tatsächlich decken sich die Angaben zu „PME“ mit den Empfehlungen, die meine Ärztin zu Vitaminen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln ausgesprochen hatte (siehe Vitamine bei Kinderwunsch). Hier nochmal die Gegenüberstellung:

 

PME vs. Angabe meiner Ärztin

 

Q10: 200 mg vs. 200 mg

Zink: 30 mg vs. 30 mg

Vitamin D3: 2.000IE (50 µg) vs. 800 IE (20 µg)

Omega 3: 1.000 mg vs. 1.000 mg

Selen: 200 µg vs. 200 µg

Folsäure: 800 µg vs. 800 µg

 

 

Wie funktionieren die einzelnen Nahrungsergänzungsmittel?

 

CoEnzym Q10: Sinkende Fruchtbarkeit ist teilweise darauf zurückzuführen, dass während der Zellteilung eine abnormale Chromosomenzahl gebildet wird. Dies führt zu einer verminderten Embryo-Qualität und einer erhöhten Fehlgeburtenrate.

 

In einer Studie wurde gezeigt, dass altersbedingte Fehlfunktionen nicht nur auf die Eizelle beschränkt sind, sondern dass auch Eizell-Satellitenzellen (Cumulus- und Garnulosa) eine Reihe von Defekten aufweist, die meist mit der mitochondrialen Aktivität (Mitochondiren = winzige Gebilde innerhalb einer Zelle) zusammenhängen. Zur Studie geht’s hier entlang: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25421171

CoEnzym Q10 kann daher die mitochondrale Aktivität unterstützen.

ACHTUNG: Frauen mit Gerinnungsstörungen sollten bei der Einnahme von Q10 Rücksprache mit dem Arzt halten, da es auch die Blutgerinnung beeinflusst.!

 

Vitamin D3: Vitamin D bietet, sofern ein ausreichender Spiegel vorliegt, Schutz für die Eizellreserven. Außerdem kann es bei einer In-Vitro-Fertilisation (iVF) die Chance auf eine Schwangerschaft je µg im Follikel um 6% erhöhen.

 

Omega 3: Omega 3 ist ein wichtiger Baustein bei der Synthese von Zellmembranen. Auch bei der Teilung von Zellen, wie dies beispielsweise bei der Eizellreifung geschieht, wird ihr eine wesentliche Funktion zur Verbesserung der Eizellqualität zugeschrieben. Eine ausgewogene Ernährung, die die übermäßige Zufuhr von Omega 6 Fettsäuren reduziert (Verzicht auf Industrieöle, wie Mais-, Soja- und Sonnenblumenöl) und auf eine gute Aufnahme von Omega 3 Fettsäuren achtet, scheint sinnvoll zu sein. Ein Überschuss an Omega 6 Fettsäuren kann zu Entzündungen im Körper führen, weshalb auch hier wieder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden kann.

 

Zink: Die Bedeutung von Zink scheint noch nicht ausreichend in Studien geklärt worden zu sein, jedoch gilt die Wirkung hinsichtlich der Spermienqualität als belegbar. Zink ist als Mineralstoff an der Herstellung der DNA beteiligt. Daher geht man davon aus, dass Zink gleichwohl für die weibliche Fruchtbarkeit von großem Nutzen ist. Außerdem emppfiehlt auch die Naturheilkundlerin Lara Briden (siehe Buchtipp) fast jeder ihrer Patientin mit PCO die Einnahme von Zink.

 

Selen: Selen hat als Mineralstoff ebenso wie Zink einen schützenden Einfluss auf das Erbgut. Ein Zusammenhang zwischen einer niedrigen Selenkonzentration und der weiblichen Unfruchtbarkeit wird vermutet. Zudem scheint Selen ein Hilfsstoff zu sein, der die Aufnahme von Magnesium fördert

 

Folsäure: Folsäure verhindert 70 – 75% an Neurahlrohrdefekten und schützt außerdem das Erbgut (= unsere DNA, auch beim Mann). Dies ist u. a. in einer Studie aus Ungarn nachzulesen (wer mag, klicke diesen Link: https://www.aerzteblatt.de/archiv/42187/Gesundheitliche-Bedeutung-der-Folsaeurezufuhr). In dieser Studie heißt es auch, dass die Schwangerschaftsrate durch Einnahme von Folsäure VOR Eintritt einer Schwangerschaft höher sei als ohne.  Weiterhin kann es Spermienfehlbildungen vorbeugen. Folsäure wird außerdem für die Zellteilung und -erneuerung benötigt und für den Bau von Nukleinsäuren in der Erbinformation. Außerdem kann sie helfen, einen erhöhten Homocystein-Spiegel im Blut zu senken – und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

 

 

Hinweise zur Einnahme:

Zink und Selen sollten getrennt voneinander eingenommen werden. Vitamin D am besten immer zu einer fetthaltigen Mahlzeit einnehmen (Käse ist auch ausreichend), da es fettlöslich ist.

 

 

In vielen Foren oder Blogs wird dazu auch noch DHEA (Dehydroepiandrosteron) empfohlen. Wichtig ist aber zu wissen, dass man dies bei PCO nicht nehme sollte, da der DHEA-Spiegel bei vielen PCO-Patientinnen sowieso schon erhöht ist!

 

DHEA wird meist in Vorbereitung auf eine IVF oder ICSI ca. 3-4 Monate vor der Behandlung eingesetzt und soll die Qualität, Quantität und die Reifung der Eizellen verbessern. Ab einer Einnahme von 75mg/Tag kann es zu Nebenwirkungen kommen, die sich u. a. als vermehrter Haarwuchs im Gesicht und an den Beinen, einer tieferen Stimmlage und unreine Haut zeigen. In der aktuellen Studienlage gibt es keine Beweise für den Nutzen von DHAE.

 

Außerdem sollten die Hormonwerte bei Einnahme von DHEA regelmäßig überprüft werden. DHEA sollte keinesfalls ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden!

 

 

 

Was ist DHEAS?

Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEAS) ist ein Geschlechtshormon, welches von Männern und in geringer Konzentration auch von Frauen produziert wird und im Körper zu testosteron bzw. Östrogen umgewandelt wird.

DHEAS ist ein männliches Sexualhormon, das im Körper von der Nebennierenrinde gebildet wird.

Dehydroepiandrosteron (DHEA) wird zu DHEAS verstoffwechselt.

 

DHEAS wird bei Hinweisen auf zu hohe männliche Hormone bei der Frau (Androgenisierungserscheinungen wie Hirsutismus / Virilisierung) und wenn z. B. ein PCO-Syndrom vorliegt, zusammen mit Testosteron und Androstendion im Blut untersucht. Es wird kaum routenemäßig untersucht, sondern meist nur, wenn es den Verdacht einer Störung gibt.

Die Ergebnisse der Blutuntersuchung können durch Einnahme von Heparin oder bei Lipämie verfälscht werden.

 

 

 

Quellen: https://www.orthoknowledge.eu/forschung/ubichinol/

http://www.q10qh.com/de/ubiquinone-or-ubiquinol-does-it-really-matter

https://www.paleo-mama.de/wie-viel-q10-bei-kinderwunsch-ubichinol-und-ubichinon-noch-einmal-ganz-grundlegend/

https://www.wegweiser-kinderwunsch.de/geheimrezept-fuer-bessere-eizellen/

https://www.wegweiser-kinderwunsch.de/pimp-my-eggs-alle-antworten-auf-deine-fragen-faq/

https://www.wunschkinder.net/aktuell/wissenschaft/eizellqualitaet-verbessern-was-kann-man-selbst-tun-7413/

https://fertila.de/eizellqualitaet-verbessern/

http://www.folsaeure-schwangerschaft.de/dosierung-ueberdosierung/

https://www.9monate.de/kinderwunsch-familienplanung/reproduktionsmedizin/dehydroepiandrosteron-dhea-id94280.html