Anti-Baby-Pille bei PCO

Zuletzt aktualisiert am 12.02.2020

 

Der Einsatz der Anti-Baby-Pille bei PCO

 

Die einfachste Methode, die Symptome des PCO zu unterdrücken, ist die Gabe der Anti-Baby-Pille. Dadurch wird der Eisprung unterdrückt; was sich zunächst seltsam anhort, da das Problem der meisten PCO-Patientinnen ja der fehlende Eisprung ist.

Allerdings unterdrückt die Pille zeitgleich auch die Androgene, was eine Verbesserung des Hirsutismus und der Akne nach sich ziehen kann. Dies aber nur solange, wie die Pille eingenommen wird. Setzt man sie ab, so verstärken sich die PCO Symptome wieder und können noch stärker als vorher ausgeprägt sein.

 

Meist werden Pillen mit den Wirkstoffen Spironolacton und / oder Cyproteronacetat verschrieben.

 

Was versteht man unter diesen Wirkstoffen?

Spironolacton:  Hierbei handelt es sich um fast den selben Wirkstoff, wie er z. B. auch in der Pille "Yasmin" vorhanden ist; nämlich Progestin Drospirenon. Durch Spironolacton werden Androgene unterdrückt, es verhindert aber auch einen gesunden Eisprung und kann die Aktivität der HPA-Achse (Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) verändern.

In der HPA-Achse wird die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol gesteuert. Eine gestörte Stresshormonregulation spielt bei der Entstehung und dem Verlauf von Depressionen eine wesentliche Rolle.

 

Cyproteronacetat: Hierbei handelt es sich um ein anti-androgen wirksames Gestagen, das die Wirkung der männlichen Sexualhormone unterdrückt. Es wird deshalb Frauen, die unter starker Akne, übermäßiger Körperbehaarung oder androgenetischer Alopezie (Haarausfall) leiden, verschrieben.

 

Aber Vorsicht: Die Pille kann die Insulinresistenz sogar noch weiter vorantreiben!

Eine Studie fand heraus, dass nur drei Monate der Pilleinennahme ausreichend waren, um die Insulinrestistenz bei Frauen mit PCO zu verschlimmern (Link zur Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26871978 )