Magnesium Sulfuricum / Ovaria Comp und Ovaria Comp

Zuletzt aktualisiert am 09.01.2020

Unterschied zwischen Ovaria Comp und Magnesium Sulfuricum / Ovaria Comp

 

Für alle, die es interessiert, habe ich mal die Unterschiede zwischen dem für PCO geeigneten Magnesium Sulfuricum / Ovaria Comp und dem "normalen" Ovaria Comp recherchiert. Dazu habe ich eine Apotheke angeschrieben und tatsächlich sehr hilfreiche Informationen und Auszüge aus dem Buch "Wege der Heilmittelfindung" (veröffentlich 1994 von Hartmut Vogel) zugeschickt bekommen.

 

Die Informationen finden sich auf den Seiten 535 – 539 (Magnesium Sulfuricum / Ovaria Comp) und 611 – 612 (Ovaria Comp).

 

Ich zitiere mal aus dem Buch (achtung, teilweise etwas schwer verständlich meiner Meinung nach; das Wichtigste habe ich mal unterstrichen). Wer nicht so viel lesen mag, kann gleich gerne zur Zusammenfassung am Ende des Artikels springen :-)

 

 

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„Ovaria Comp

 

Es sollte ein Mittel geschaffen werden, das einer verfrüht einsetzenden Unterfunktion der Ovarien entgegenwirkt. Im Unterschied zu dem Präparat Ovaria/Argentum ist noch Apis Regina mit in diese Heilmittelkomposition aufgenommen.

 

Ovaria GI D7 (Eierstock) + Agentum metallicum D5 (metallisches silber) = siehe Ovaria/Argentum

 

Apis regina GI D5 (Zelle der Bienenkönigin mit Larve und Futtersaft):

 

Apis regina repräsentiert für den Gesamtbienenorganismus die Keimzelle und das „Embryonalstadium“. Das Wärmewesen des Bienenstocks hat eine Beziehung zum Ovar. Das, was im Bienengift (Apisinum) der Arbeitsbienen gesondert auftritt und durch die eiweißauflösenden Fermente Histamin, Hyaluronidase, Heparin als Eiweiß- und Wärmegift bezeichnet werden kann, ist in der ganzen Biene wesenhaft wirksam. Daher wird auch in Apis-Präparaten das ganze Tier als Apis ex animale verarbeitet und potenziert und nicht nur das isolierte Apisinum.

 

In dem Präparat Ovaria Comp. ist die Bienenköniginzelle mit Larve und Fruchtsaft verarbeitet, so dass wir es hier mit einer gesteigerten Wirkung des Bienenprinzips zu tun haben. Die Wirkung von Apis regina auf Gewebeentartung und besonders auf Zysten des Ovars ist typisch für diese Beziehung. Die Bienenköniginzelle ist deshalb geeignet, in Ergänzung zum Organpräparat Ovaria den Eierstock zu ätherisieren, und zwar insbesondere über die Anregung der organischen Wärmebildung.

 

Entstehung: WALA-Ärztekreis, Leitung Dr. med. Margarethe Hauschka, 1954

 

Darreichungsform:

 

  1. Injektionslösung
  2. Globuli velati

 

Indikationen

 

Stabilisierung der Verbindung von Wärme- und Lichtäther mit Lebens. Und chemischem Äther zur „Nachreifung“ eines unterentwickelten Eierstockes bei Hypogonadismus, insbesondere in Pubertät und Klimakterium, z. B. bei

 

  1. Zu häufiger oder zu seltener Regelblutung
  2. Hypomenorrhö (*Blutung weniger als 2 Tage) und Amenorrhö (*Einsetzen der Periode nach einigen Monaten)
  3. Dysmenorrhö (*schmerzhafte Menstruation)
  4. Zu frühem Klimakterium (*Wechseljahre)
  5. Klimakterischen und präklimakterischen Beschwerden (evtl. im Wechsel mit Pulsatilla e flor. D4-D6)“

 

 

 

„Magnerisum sulfuricum / Ovaria comp.

 

…Er suchte nach einem Präparat zur Behandlung der ovariellen Präkenzerosen (*Gewebsveränderung mit statistisch erhöhtem Risiko für bösartige -maligne- Entartung). Dazu rechnete er auch die zystische Entartung des Ovars. Auch die chronischen Parametritiden (*entzündetes Beckenzellgewebe, selten und meist ein seitig auftretend), die nicht zur Ausheilung gelangen, wurden dazu gerechnet.

 

Die Präparatbestandteile wurden so gewählt, dass das besondere Verhalten der Wesensglieder bei Präkanzerosen im Ovar berücksichtigt werden sollte.

Hierbei kommt es zu einer Anstauung von Bindegewebsflüssigkeit im Ovar mit Vergrößerung des gesamten Eierstockes und gleichzeitig zu einer Wärmestauung, was sich in einem gestörten Zyklus mit verzögerter Ovulation und unrhytmischen, einmal verzögerten, und dann wieder vorzeitigen Menses äußert. Es ist dies dann ein Anzeichen dafür, dass das Ovar in seinem 28-tägigen Mondrhytmus nicht eingeordnet ist in den Gesamtorganismus, d. h.  in das ausgewogene Verhältnis der „unteren“ Fortpflanzungstätigkeit zum „oberen“ Sinnesmenschen.

Der Zusammenhang zwischen hypophysärer (*die Hirnanhangdrüse bereffend) und ovarieller Tätigkeit geht teilweise verloren. Die mittlere Organisation des Menschen und die im Sinne der Mitte-Funktion tätigen Drüsen der inneren Sekretion –hier vor allem Schilddrüse und Nebennieren - werden in die obere bzw. untere Organisation zurückgenommen; die Mitte versagt.

 

 

 

Hypophhysis GI D4 (Hirnanhangdrüse); Ovaria GI D4 (Eierstöcke):

 

Aus dem o. g. Grunde wurden zunächst die Organpräparate Hypophysis und Ovaria aufgenommen, beide in tiefer Potenz, um die Funktion bzw. die ätherische Organisation in diesen beiden Organen und ihre gegenseitige Wechselwirkung anzuregen.

 

Stannum Metallicum D8 (metallisches Zinn):

 

Die einseitige Tätigkeit der Hypophys sollte über den Bestandteil Stannum – ein Metall mit Wirkung auf die Ich-Organisation – in die letztere wieder eingeordnet werden. Es wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass Stannum als Metall korrespondiert mit der Hypophysentätigkeit. Es ist der substantielle Träger von Lichtkräften im flüssigen Bereich.

 

 

 

Drei Präparatbestandteile sollen nun die mittlere Organisation in Bewegung bringen:

 

Apis ex animale GI D3 (Honigbiene, ganzes Tier, Apis mellifica);

 

Arnica e planta tota ferm 33c D1 (Arnika, Arnica Montana, Compositae);

 

Magnesium sulfuricum D4 (Magnesiumsulfat):

 

Wiederum haben wir es mit drei verschiedenen Kräftewirkungen zu tun:

 

  1. Dem tierischen Präparat Apis ex animale mit Wirkung auf den Wärmeäther,
  2. Einer Pflanze, Arnika, mit Wirkung auf die astralische Organisation,
  3. Magnesium sulfuricum, ein mineralisches Salz mit Wirkung auf die Ich-Tätigkeit

 

Dieses Magnesiumsalz der Schwefelsäure wurde gewählt, um den nicht genügend freiwerdenden Licht-Wärme-Prozess im Ovar anzuregen. Magnesium wurde an anderer Stelle dargestellt als das Erdalkalimetall, das seiner Natur nach seine Licht- und Wärmeenergie, z. B. bei der Oxydation, in blitzartiger Weise frei gibt. Die Verbindung mit dem Schwefelelement zeigt nun, dass dieser die Wärme und das Licht freigebende Prozess, wie er bei der Ovulation im Eierstock vonstatten geht, angehalten wird durch die sulfurische Komponente, die die Wärmefreigabe nicht zulässt. Es wird durch diesen Präparat-Bestandteil die Ich-Organisation so aktiviert, dass sie die Trennung von sulfurischem Aufbau im Ovar und salhafter Wärmefreigabe bewirkt. Das rhythmische Wechselgeschehen im weiblichen Zyklus wird reguliert.

 

 

Funiculus umbilicalis GI D4 (Nabelschnur):

 

Hinzu tritt noch das Organpräparat der Nabelschnur und der hier immanente universelle Kiselprozess. Im Funicus umbilicalis wird bis zur Geburt das mesenchymale Bindegewebe der Whartonschen Sulze auf einer bildsamen, embryonalen Stufe gehalten, dabei gleichzeitig intensiv von den Kiesel-Form-Kräften durchsetzt. Das Präparat bewirkt dadurch eine Belebung der ätherischen und Wäre-Kiesel-Tätigkeit im menschlichen Organismus ganz allgemein und im Besonderen dann auch im Ovar.

 

 

 

Bryonia e radice ferm 33b D2 (Zaunrübe, Bryonia cretica ssp. Dioica; Cucurbitaceae):

 

Die Tatsache, dass der Flüssigkeitsorganismus im Menschen von der Leber „gesteuert“ wird, sollte mit Berücksichtigung finden, da die Fernwirkung der Leber auf alle Flüssigkeitsvorgänge in die außerhalb der Leber liegenden Organe gelenkt wird. Im Ovar kommt es – und dies ist eine wichtige Überlegung gewesen – zu einer Stagnation der Bindegewebsflüssigkeit, d. h. zur intertestiellen Flüssigkeitsanschoppung. Dies entspricht dem Bryonia-Arzneimittelbild, wie es physiologisch in der Leber vorliegt. Die zystische Entartung des Eierstocks und die hier isolierte, nicht mehr in den Lebensprozess einbezogene Gewebeflüssigkeit wird sowohl über Apis als auch über Bryonia therapeutisch entscheidend beeinflusst.

 

Vespa Crabro ex animale GI D3 (Hornisse, ganzes Tier, Vespa crabro):

 

Vespa crabro, die ganze Hornisse, entspricht als Heilmittel gleichsam der Apis-Wärme-Wirkung im Physischen Bereich. Pathologisch liegt eine Situation vor, in der es bereits zur Bindegewebsverhärtung und Fibrinabsonderung im Ovar selbst kommt. Hier ist Vespa crabro ein entscheidendes Therapeutikum. Vespa crabro wirkt als tierisches Präparat auf die ätherische Organisation, wenn sie bereits dem physischen Degenerationsgeschehen verfällt. ….

 

Als fleischfressendes Insekt hat sich die Hornisse weit von der Lebenswelt der Biene entfernt. ….

 

Dies ist jedoch ein organischer Vorgang, wie er im Menschen sich abspielt, wenn das lebendige Bindegwebe sklerotisiert, vernarbt. Dann ist Hornissengift therapeutisch angezeigt. Dies ist die Indikation von Hornisse in dem Präparat Magnesium sulfuricim / Ovaria comp., weil davon ausgegangen wird, dass sich in dem Wärmeorgan des Ovars im Zustand der Präkanzerose die Tendenz zum Physischen bereits abzeichnet.

 

 

 

Viscum album (Mali) e planta tota ferm D4 (Mistel vom Apfelbaum, Viscum album, Loranthaceae):

 

Viscum Mali ist das pflanzliche Präparat bei allen Involutionskerkrankungen (*Rückbildungskrankheiten, natürliche) einschließlich des Karzinoms. Da Magnesium sulfuricum / Ovaria comp. in erster Linie zur Behandlung der Präkanzerosen bis hin zur malignen Entartung gedacht ist, wurde auch hier Viscum Mali hinzugefügt, da dadurch der Wärmeprozess im Bindegewebe angeregt wird und die proliferativen (*wuchernd) Vorgänge geordnet werden. ….

 

 

 

Entsteheung: Dr. med. Rolf Baecker, WALA-Ärztekreis, 1969.

 

 

 

 

Darreichungsform:

 

  1. Injektionslösung
  2. Globuli velati

 

……

 

Indikationen

 

Zur Anregung der Wärmeorganisation im Ovar und deren Wiedereingliederung in den Gesamtwärmeorganismus, z. B.

 

  1. Ovarial-Zysten
  2. Zur Ovarialtumor-Prophylaxe“

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Beide Mittel sollten NICHT bei einer Überempfindlichkeit auf Bienengift eingenommen werden!!!

 

 

 

Zusammenfassung:

 

Auch wenn ich die Texte mehrfach gelesen habe, sind sie teilweise relativ schwer verständlich für medizinische Laien. Ich versuche daher so gut es geht, eine Zusammenfassung zu schreiben.

 

Hauptunterschiede:

 

Ovaria Comp hat 3 Inhaltsstoffe:

Ovaria GI D7 (Eierstock) + Agentum metallicum D5 (metallisches silber) + Apis regina GI D5 (Zelle der Bienenkönigin mit Larve und Futtersaft)

 

 

Magnesium Sulfuricum hat 10 Inhaltsstoffe: Apis mellifica ex animale toto (Honigbiene) + Arnica montana e planta tota ferm (Arnika) + Bryonia cretica ferm (Zaunrübe) + Funiculus umbilicalis bovis Gl (Nabelschnur, Organpräparat) + Hypophysis bovis (Hirnanhangdrüse, Organpräparat) + Magnesium sulfuricum (Magnesiumsulfat)  + Ovaria bovis (Eierstöcke, Organpräparat) + Stannum metallicum (metallisches Zinn) + Vespa crabro ex animale toto (Hornisse) + Viscum album (Mali) e planta tota ferm (Mistel v. Apfelbaum)

 

 

 

Einsatzgebiete:

 

Ovaria Comp wird eingesetzt für: Anregung und Harmonisierung der endokrinen ovariellen Funktionen bei Hypogonadismus, insbesondere in der Pubertät und im Klimakterium, z.B. Regeltempoanomalien, schmerzhafte Regelblutung (Dysmenorrhoe), klimakterische und präklimakterische Beschwerden.

 

 

Magnesium sulfuricum / Ovaria wird eingesetzt für: Anregung der Gestaltungskräfte in den Eierstöcken, z.B. Eierstockzysten (Ovarialzysten).

 

 

 

Wirkung:

 

Ovaria Comp: Nacheifung des Eierstocks, Entgegenwirkung einer Unterfunktion der Ovarien; die organische Wärmebildung soll angeregt werden

 

 

Magnesium Sulfuricum / Ovaria comp: Zur Behandlung von verändertem und / oder entzündetem Gewebe unter Berücksichtigung von Zystenbildung; das Zusammenspiel von Hirnanhangdrüse und Eierstöcken soll verbessert und die Funktionalität normalisiert werden. Der Licht-Wärme-Prozess in den Eierstöcken soll normalisiert und so der normale Prozess im weiblichen Zyklus reguliert werden; das Bindegewebe soll stärker durchblutet und der Wärmeprozess angeregt werden, so dass wuchernde Vorgänge (wie z.B. die polyzystischen Ovarien) geordnet werden.