Hier stelle ich euch einige Studien rund um das Thema PCO und Kinderwunsch vor

Zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

Studien zum Einsatz von Vitamin C bei Unfruchtbarkeitsbehandlungen (IVF & ET)

 

Hallo zusammen,

 

nachfolgend möchte ich euch 2 Studien zur Vitamin C Supplementierung während des Kinderwunsches vorstellen.

 

Die erste Studie, durchgeführt in Tschechien aus dem Jahre 2003, beschäftigt sich mit der Wirkung von Ascorbinsäure (Vitamin C) bei Unfruchtbarkeitsbehandlungen, genauer während der IVF Behandlung und beim Embryotransfer (ET).

 

 

 

Übersetzung der Studie (original in englischer Sprache):

 

Bei 76 Frauen (38 davon Raucherinnen, 38 Nichtraucherinnen) wurde der Einfluss der Vitamin-C-Supplementierung auf das Ergebnis der Unfruchtbarkeitsbehandlung im Rahmen des Programms zur assistierten Reproduktion untersucht.

 

Die Hälfte der Frauen (19 Raucher und 19 Nichtraucher) erhielt Vitamin C in Tagesdosen von 500 mg in sogenannten Pellets, die eine schrittweise Freisetzung über 8 bis 12 Stunden ermöglichten. Die Kontrollgruppe bestand aus der gleichen Anzahl von Rauchern und Nichtrauchern.

 

 

 

Bei allen Frauen wurden die Ascorbinsäurespiegel in zwei Urinproben (vor der Supplementierung und bei der Follikelentnahme) und in der Follikelflüssigkeit mittels einer kolorimetrischen Methode bestimmt. Die Reaktion der Eierstöcke auf eine hormonelle Stimulation mit Gonadotropinen (hMG, FSH) in einer Dosierung von 150 bis 225 IE pro Tag in Kombination mit GnRH-Analoga in den Protokollen kurz (Buserelin) oder lang (Triptorelin) und 5.000 bis 10.000 IE humanes Choriongonadotropin wurde bewertet basierend auf der Anzahl der erzeugten Follikel und der Anzahl der gewonnenen Eizellen.

 

 

 

Die Befruchtung wurde anhand der Anzahl der erfolgreich befruchteten Eizellen (Befruchtungsrate) und anhand der Anzahl der kultivierten Embryonen beurteilt. Der Erfolg der Unfruchtbarkeitsbehandlung wurde anhand der Anzahl der Schwangerschaften bewertet.

 

 

 

ERGEBNISSE:

 

 

 

Die Ascorbinsäurespiegel in den Follikeln waren bei Frauen mit Vitamin C-Supplementierung signifikant höher (p <0,001) als in der Kontrollgruppe (8,98 ± 5,09 gegenüber 5,04 ± 2,85 mg / l).

 

 

 

Die Verabreichung von Vitamin C während des Zeitraums der hormonellen Stimulation zeigte einen statistisch nicht signifikanten Einfluss in Bezug auf die höhere Anzahl von Schwangerschaften (34,2% gegenüber 23,7%).

 

 

 

Die Einnahme von Vitaminen hatte einen größeren Einfluss auf die Anzahl der Schwangerschaften in der Gruppe der Nichtraucher (57,9% gegenüber 31,6%). Die Schwangerschaftsrate war bei nicht rauchenden Frauen signifikant höher (p <0,01) als bei Rauchern - 44,7% gegenüber 13,2%. Dies scheint ein Grund dafür zu sein, Frauen zu bitten, das Rauchen vor der Behandlung der Unfruchtbarkeit einzustellen.

 

 

 

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12884545

 

 

 

Die zweite Studie, durchgeführt im Irak im Jahr 2014, beschäftigt sich mit dem selben Hintergrund, allerdings nicht unter Einfluss einer Unfruchtbarkeitsbehandlung.

 

Das Ziel dieser Studie war die Bewertung der Wirkung der Vitamin-C-Supplementierung auf die Eierstockhormone Östrogen und Progesteron bei subfertilen (vermindert fruchtbaren) Frauen.

 

Die Studie wurde an 30 Frauen durchgeführt, von denen 20 unfruchtbar und 10 normale fruchtbar waren.

 

Zu Beginn der Studie wurde bei den Frauen die Serumskonzentration von Östrogen und Progesteron untersucht. Dies wurde am 23. Zyklustag eines regelmäßigen Zyklus durchgeführt, wobei den Frauen 5ml Blut abgenommen wurde.

 

Jede Frau nahm ab diesem Tag oral eine Vitamin C Tablette (1,5 g). Im nächsten Zyklus am selben Zyklustag wurde die Messung wiederholt. Nach insgesamt ca. 2 Zyklen wurden die Hormonwerte nochmals überprüft und die Vitamin C Supplementierung gestoppt.

 

Die Ergebnisse zeigten, dass die Vitamin-C-Supplementierung nach einer zweimonatigen oralen Vitamin-C-Supplementierung eine signifikante Erhöhung der Progesteron-Konzentration im Serum sowohl bei fruchtbaren als auch unfruchtbaren Frauen bewirkt (p <0,05; verglichen mit dem Basisserumspiegel), während die Wirkung der Vitamin C-Supplementierung auf das Serum Östrogen nach den zweiten Monaten der Vitamin-Supplementierung im Vergleich zum Ausgangswert nur bei fruchtbaren Frauen signifikant zunimmt.

 

Quelle: https://www.iasj.net/iasj?func=article&aId=93395

 

 


Zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

Studie zur homöopathischen Behandlung bei Kinderwunsch

 

 

Neben zahlreichen Studien für „klassische“ Behandlungen bei Kinderwunsch möchte ich euch heute eine vorstellen, die sich mit der homöopathischen Behandlung befasst.

 

Zunächst werden Indikationen beschrieben, bei denen die homöopathische Unterstützung erfolgsversprechend ist; diese betreffen sowohl Frauen als auch Männer.

 

 

 

Frauen:

 

  • unregelmäßiger Zyklus
  •  Fehlender Eisprung
  • Gelbkörperschwäche
  • PCO
  • Übermäßige Bildung männlicher Geschlechtshormone
  • Endometriose
  • Blutungsstörungen

 

Männer:

 

  • Verminderte Spermienzahl und eingeschränkte Spermienqualität

 

Männer & Frauen:

  • Übermäßige Prolaktinbildung, sofern ein Tumor ausgeschlossen wurde
  • Übergewicht
  • Umwelt-/Schadstoffbelastungen
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Stress
  • ungeklärte (idiopathische) Unfruchtbarkeit

 

 

 

Danach erfolgt eine Empfehlung zur unterstützenden Ordnungstherapie wie z. B. Verzicht auf Nikotin und Alkohol, vollwertige Nahrung, sportliche Betätigung, Entspannung usw.

 

 

 

Zitat aus der Studienzusammenfassung:

 

„Für Frauen:

 

Für die homöopathische Kinderwunschbehandlung gibt es einige interessante Forschungsergebnisse der Heidelberger Ambulanz für Naturheilkunde.

 

 

Studie 1991–1993: Von 1991–1993 wurden an der Ambulanz 168 Frauen homöopathisch behandelt. Die Frauen waren seit mindestens 2 Jahren ungewollt kinderlos und litten an einer hormonell bedingten oder ungeklärten Fruchtbarkeitsstörung. Ihre Partner hatten normale Spermiogramme. Viele der betroffenen Frauen hatten zuvor erfolglos verschiedene konventionelle Therapien versucht. Ursachen der Fruchtbarkeitsstörungen waren vor allem Oligomenorrhö, Dysmenorrhö, Amenorrhö, Anovulation, Lutealinsuffizienz, Hyperprolaktinämie und Hyperandrogenämie. Behandelt wurde entweder mit einer festgelegten Mischung homöopathischer Arzneimittel (Komplexmittel) oder klassisch-homöopathisch mit individuell ausgewählten Einzelmitteln.

 

Ergebnisse. 2 Jahre nach Abschluss der Therapie erfolgte die Evaluation:

 

  • Insgesamt wurden innerhalb der 1-jährigen homöopathischen Behandlung von 168 Frauen 47 Frauen (28 %) schwanger.
  • Auch unter homöopathischer Behandlung verloren 12 Frauen ihr Kind durch eine Fehl- oder Frühgeburt, sodass die Geburtenrate (Baby-take-home-Rate) für den Behandlungszeitraum bei 21 % lag.
  • Von 168 langjährig kinderlosen Frauen brachten innerhalb eines Behandlungsjahrs 35 Frauen ein lebendes Kind zur Welt.
  • Je jünger die Frauen waren, desto größer war der Therapieerfolg.
  • Ein deutlicher Unterschied in der Wirkung der klassisch-homöopathischen Einzelmitteltherapie und der Behandlung mit Komplexmitteln wird aus den Daten nicht deutlich.
  • In den folgenden 2 Jahren kam es bei weiteren 7 Frauen spontan (ohne weiterführende Behandlung) zu einer Schwangerschaft. Bei 5 Frauen führten weitere alternative Therapien zur Schwangerschaft, die konventionelle Therapie (IVF, hormonelle Stimulation) führte bei 6 Frauen zu einer Schwangerschaft.

 

 

 

In einer weiteren Studie wurden unter kontrollierten Bedingungen 21 Frauen mit hormonell bedingter oder idiopathischer Sterilität nach klassischer Repertorisation mit homöopathischen Einzelmitteln behandelt und mit 21 Frauen verglichen, die während desselben Zeitraums wegen derselben Art der Sterilität mit Hormonen behandelt worden waren (Design: Matched Pairs). In beiden Gruppen traten 6 Schwangerschaften ein (28,5 %). In der Homöopathiegruppe konnte bei 50 % der Frauen eine Normalisierung der Hormonstörung erreicht werden und bei 19 % eine Besserung verschiedener funktioneller Beschwerden. In der Hormongruppe traten keine Besserungen ein, außerdem verschlechterte sich der Allgemeinzustand bei 29 % der Patientinnen. Die Kosten-Nutzen-Analyse für die erzielten Schwangerschaften ergab bei vergleichbarem ärztlichem Zeitaufwand eine Reduktion der Medikamentenkosten um mindestens den Faktor 10.“

 

 

 

Auch zum Einsatz homöopathischer Mittel bei Endometriose gibt es eine Studienergebnisse:

 

 

„Auch bei Frauen mit Endometriose, die häufig unter starken Periodenschmerzen leiden, wurde die Homöopathie im Rahmen einer Studie angewendet. 28 Frauen, darunter 13 mit Kinderwunsch, wurden mit homöopathischen Einzelmitteln therapiert. Die zyklusabhängigen Beschwerden konnten zu jedem Kontrollzeitpunkt (bis zu 15 Monate nach Therapiebeginn) signifikant reduziert werden. Auch pathologische Blutungen und der Allgemeinzustand wurden deutlich verbessert. Besonders auffallend war, dass von den 13 Frauen mit Kinderwunsch nach 12 Monaten 6, nach 15 Monaten 8 und nach 24 Monaten 10 Frauen schwanger waren. 2 der 10 Frauen erlitten eine Fehlgeburt. 1 Frau schied nach 6 Monaten wegen Trennung vom Partner aus der Studie aus.

 

 

 

Fazit:

 

Die Heidelberger Ergebnisse zeigen, dass knapp 30 % der Frauen mit mehrjährig bestehenden Fruchtbarkeitsstörungen durch eine homöopathische Therapie innerhalb 1 Jahres schwanger werden. Wird in Betracht gezogen, dass die hormonelle Stimulationstherapie, die Samenübertragung und auch andere medikamentöse Therapien bei mehrjährig kinderlosen Paaren ähnlich bescheiden abschneiden, ist das Ergebnis der homöopathischen Behandlung beachtenswert. Die homöopathische Therapie geht im Gegensatz zu hormoneller Stimulation, IVF, ICSI, MESA/TESE nicht mit einem erhöhten Risiko für Mehrlingsschwangerschaft, Überstimulationssyndrom und Embolien einher. Sie ist risikoarm. Außerdem konnten bei der Hälfte der Frauen durch die Homöopathie die Hormonstörungen behoben werden.“

 

 

 

Quelle: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0030-1257568

 

 

 


Zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

Sport statt IVF? Wie Sport den Kinderwunsch positiv beeinflussen kann - Eine Studie aus Australien

 

Anhand einer australischen Studie kam heraus, dass Sport ungefähr die gleiche Wirkung wie eine IVF bei Kinderwunsch hat.
Dr. Gabriela Mena von der University of Queensland School of Human Movement and Nutrition Sciences untersuchte Daten zu Fertilität und körperlicher Aktivität aus den letzten 20 Jahren. Laut Mena heißt es wie folgt: „Wenn körperliche Aktivität mit Standard-Fertilitätsbehandlungen wie IVF oder Ovulationsinduktion verglichen wurde, war kein Unterschied bei der Schwangerschaftsrate und der Geburtenrate zwischen Frauen, die Sport treiben, und denen, die Fertilitätsbehandlungen durchführen, feststellbar“. Das heißt im Klartext, dass sportliche Aktivität gleichbedeutend ist mit Behandlungen zur Fertilitätssteigerung.

 

Weiterhin heißt es, dass bei Frauen, die körperlich aktiv waren, höhere Schwangerschafts- und Geburtenraten festgestellt wurden, als bei Frauen, die sich nicht bewegen oder sich keiner Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen.

In der Studie wurden verschiedene Sportarten untersucht, allerdings wurde keine Sportart identifiziert, die besser wirke als andere.


Mena glaubt, dass eine Kombination aus Aerobic- und Widerstandstraining gut für die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit ist, aber es sei schwierig, in diesem Stadium eine bestimmte Art von Bewegung zu empfehlen.
Es bestehe immer noch Bedarf an weiteren Studien, die sich auf die körperliche Aktivität bei Frauen konzentrieren, die Probleme mit der Fruchtbarkeit haben, so Mena. Weitere Studien, die unterschiedliche Formen der Bewegung, ihre Intensität und ihre Dauer untersuchen, seien erforderlich, um die optimale „Dosis“ von körperlicher Aktivität zu finden.

 

Zusammenfassung der Studie: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sport-statt-IVF-119815.html

 

Zur Studie (Artikel in englischer Sprache): https://academic.oup.com/humupd/advance-article-abstract/doi/10.1093/humupd/dmz013/5521467?redirectedFrom=fulltext


Zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

Vitamin D bei PCO & Kinderwunsch – Eine Studie der Uni Graz

 

Frauen mit PCO Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2. Eine häufige Begleiterscheinung ist ein Mangel an Vitamin D.

Die Uni Graz führte eine Studie durch, bei der die Wirkung von Vitamin D bei PCO untersucht wurde.

 

An der Studie nahmen 330 Frauen mit Vitamin-D-Mangel teil: 180 Frauen mit und 150 Frauen ohne PCOS. Sie alle bekamen über sechs Monate hinweg einmal wöchentlich ein Vitamin-D-Präparat.

 

Die Ergebnisse zeigten, dass bei den Frauen mit PCOS die Einnahme des Vitamins schon nach kurzer Zeit eine positive Auswirkung auf die Blutzuckerwerte hatte. Die Blutzuckerwerte wurden sowohl im nüchternen Zustand, als auch nach einer Mahlzeit gemessen, womit sehr frühe Vorstufen von Diabetes Typ 2 erfasst werden können.

Dies ist insofern relevant, weil leicht erhöhte Blutzuckerwerte oder ein gestiegender Insulinspiegel oft bereits im Frühstadium eines PCOS auftreten.

 

Die genaue Dosierung muss unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden! Der Vitamin D Spiegel muss vorab bestimmt werden, da es ansonsten schnell zu einer Überdosierung kommen kann.

 

In der durchgeführten Studie hat sich ein zu hoher Vitamin D Wert negativ auf den Blutzuckerwert ausgewirkt.

 

Vitamin D kann im Gegensatz zu anderen Vitaminen vom Körper selbst gebildet werden. Aus diesem Grund ist Vitamin D kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern ein Hormon.

 

Nur ein kleiner Teil des Vitaminbedarfs wird über die Nahrung gedeckt, Sonnenstrahlen auf der Haut kurbeln die Produktion allerdings gehörig an.

 

Zur Studie: https://www.medunigraz.at/neues/detail/news/vitamin-d-neue-studie/

 

Vitamin D bei PCO: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/vitamin-d-bei-pcos-170304024.html


Zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

PCO durch Sport verbessern? - Eine Studie aus Kanada

 

Sport ist gut für die Gesundheit, das wissen wir alle. Doch warum gerade wir PCO-ler Sport treiben sollten und wie das unser Leben mit PCO beeinflussen kann, wurde in mehreren Studien untersucht.

 

Eine weitere Studie aus Kanada untersuchte nun die Ergebnisse dieser anderen Studien und kam zum Entschluss, dass der Einfluss von Sportübungen auf die Fruchtbarkeit eher unklar blieb, der Effekt auf Gewicht und Herz-Kreislauf-System aber positiv war.

 

Die Zusammenfassung der Studie findet ihr hier: https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2019/02/05/wie-beeinflusst-sport-die-symptome-des-pco-syndroms-2/

 

Hier gehts zur Studie (Artikel in englischer Sprache): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/cob.12258