Hirsutismus als Symptom von PCO
Zuletzt aktualisiert am 17.01.2020
Hirsutismus – Ursachen und Therapie
Hirsutismus stammt vom lateinischen Wort „hirsutus“ und bedeutet haarig.
Als Hirsutismus wird bei Frauen die Ausprägung eines männlichen Behaarungstypen infolge einer androgenen Stimualtion bezeichnet.
Im Durchschnitt wird Hirsutismus bei rund 10% der Frauen um gebärfähigen Alter in Europa und Nordamerika festgestellt.
Bevorzugte Stellen sind die Körperstellen, bei denen sich unter dem Einfluss der Androgene beim geschlechtsreifen Mann Terminalhaare (=erwachsene, kräftige, vollständig pigmentierte und ausgebildete Haare) entwickelt, also Oberlippe, Kinn, Unterbauch bis zum Nabel, Oberschenkelinnenseiten und in seltenen Fällen auch Brust, Rücken und Extremitäten.
Nach der Klassifizierung von Ferriman und Gallway wird der Hirsutismus je nach Stärke der Behaarung an 11 bei der Frau normalerweise nicht behaarten Arealen in vier Stufen eingeteilt:
Die Stärke der Behaarung wird mit 0 (keine Terminalhaare) bis 4 (männlicher Behaarungstyp) beurteilt, die erhaltenen Zahlenwerte werden addiert. Ab einem Score von 8 liegt ein Hirsutismus vor; bei den meisten Frauen, die wegen unerwünschter Behaarung ärztlichen Rat suchen, ergibt sich ein Score von mindestens 15, aber schon mit einem Score < 3 findet sich die Frau selbst „stark behaart“, mit einem höheren Score ergibt die Selbsteinschätzung eine „Störung der Behaarung“.
Die Höhe des Scores korreliert annähernd mit dem Ausmaß der Hyperandrogenämie. Eine andere Klassifizierung beurteilt die Schwere der Störung nach der Anzahl der vom Hirsutismus betroffenen Hautstellen: Behaart sind
Ursachen:
In diesem Artikel schreibe ich allerdings ausschließlich zum Hirsutismus bei hormonellen Störungen bzw. beim PCO Syndrom, darum geht’s ja schließlich auch auf dieser Seite :-)
Hormonell bedingter Hirsutismus entwickelt sich als Folge von:
Generell werden von Ärzten und Patientinnen zu hohe Erwartungen an die komplizierten, teilweise in den Hormonstoffwechsel eingreifenden und nicht immer erfolgreichen Behandlungsmaßnahmen bei Hirsutismus gestellt. Zwei Behandlungswege sind bei Hirsutismus einzuschlagen:
Vor zu großem Optimismus hinsichtlich des Dauererfolgs auch der modernsten epilierenden Maßnahmen ist zu warnen. Eine dauerhafte Entfernung unerwünschter Behaarung bei Hirsutismus ist mit heutigen Mitteln praktisch nicht realisierbar.
Zur Erzielung eines zufriedenstellenden Zustands bedarf es ständig wiederholter Epilationen. Auch während der Behandlung der Ursache durch Hormone oder Antiandrogene sollte bereits mit epilierenden Maßnahmen begonnen werden. Nach den neuesten Ergebnissen eignet sich am besten die Kombination einer LaserEpilation mit lokalen Anwendungen von Eflornithin.
Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug eines Zeitungsartikels, welcher in einer medizinischen Fachzeitschrift erschienen ist. Bei Interesse kann ich gerne den kompletten Artikel via E-Mail als PDF-Datei zusenden!!
Quelle: Raab W, Hypertrichosen und Hirsutismus, aus: Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012, S. 129-145